Berger des Pyrénées

De la belle Campagne

 
   

 

 

 

 

 

In aller Kürze

Steckbrief: Berger des Pyrénées

      Ursprungsland:            Frankreich

 

      Rassegruppe:               FCI Gruppe I Hüte- und Treibhunde

 

      Heutige Verwendung:  Im Ursprungsland Hütehunde, hierzulande Familien und

                                         Begleithunde

 

      Erziehung:             Als selbständig arbeitender (und denkender!) Hütehund

                                    verlangt der kleine Pyrenäen-Schäferhund nach

                                    konsequenter, aber keinesfalls harter Führung.

 

      Wesen:                   Laut "Standard" aufmerksam, pfiffig, misstrauisch, das

                                    heißt: an der Umwelt interessiert, lebhaft, intelligent,

                                    besitzt eine gute Kombinationsgabe und ist ( vorsichtshalber)

                                    eher auf eine negative Reaktion der Umwelt eingestellt.

 

      Verträglichkeit:      Bei entsprechender Sozialisation im Welpenalter gute

                                    Verträglichkeit mit anderen Hunden und Kindern.

 

       Fütterung:            Eher anspruchslos, ausgewogenes Fertigfutter oder selbst-

                                   zubereitete Mahlzeiten.

 

      Pflege:                   Pflegeleicht: gelegentliches Durchbürsten - Ohrenpflege-

                                    Kontrolle der Afterkrallen.

 

     Bewegung:              Großes Bewegungsbedürfnis, das nicht nur im Garten

                                    ausgelebt werden kann. Neben genügend freiem Auslauf

                                    ist die Beschäftigung außerordentlich wichtig.

 

     Gesundheit:            Keine rassebedingten Krankheiten, sehr robust.

 

     Lebenserwartung:    Sehr hoch, vital bis ins hohe Alter - 15 Jahre und älter

 

     Buchempfehlung:    Müller Rüschlikon Verlags AG

                                   Französische Schäferhunde

                                   Ursprung- Aufzucht- Erziehung- Pflege

                                   Autoren: Christian Janes/Angelo Steccanella

                                   Reihe: Hunderassen Herausgeber : Urs Ochsenbein

                                   108 Seiten, ca. 40 Farb- und 60 sw- Abbildungen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

RASSEINFORMATION

 

 

 

Auszüge aus diversen Rasseportraits:

"Schweizer Hunde" Juli/August 1999

"Hunde Revue" Mai 1998

"Der Hund"

FÜR NEUGIERIGE

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DER PYRENÄEN - SCHÄFERHUND

 

BERGER DES PYRENEES

 

DIE KLEINEN BÄREN

 
 

Herkunft und Aussehen

 
 
           Der kleinste der französischen Hütehunde stammt aus den abgelegenen Tälern der französischen Pyrenäen

           ( Süd-West-Frankreich) wo er auch heute noch die Bauern bei der Arbeit begleitet und zur Familie gehört.

           Oft werden Vertreter der Rasse von Laien für hübsche Mischlinge gehalten.

           Größenunterschiede bis 10 cm, langes, halblanges oder fast kurzes Haar, eine Vielfalt von Farben und

           Schattierungen, Ohren, die kupiert, kippend oder hängend getragen werden, kurzer oder langer Schwanz -

           so bunt präsentieren sich die Pyrenäen-Schäferhunde, und es braucht Zeit, bis man die typischen Merkmale

           dieser urtümlichen Rasse erkennt. Dazu gehören: dreieckiger, fast flacher Kopf, leichter Knochenbau,

           gut gewinkelte Hinter - und Vorderhand, leichtes raumgreifendes Gangwerk und vor allem große Lebhaftigkeit der

           Miene und der Bewegungen, gepaart mit einem unvergleichlichen aufgeweckten, misstrauischen Ausdruck.

           So ist es nicht verwunderlich, dass sich der "Pfiffikus unter den Hütehunden" (Eva-Maria Krämer) nicht nur

           im Aussehen von den meisten anderen bekannten Schäferhund-Rassen unterscheidet - 

                                                     EIN KLEINER HUND MIT GROSS

                    Lebhaftigkeit, Misstrauen, Eifer: ein vielseitiger Gebrauchshund

 

      Man muss im nicht gleich eine kleine Schafherde in den Garten stellen, aber der temperamentvolle Hund sucht doch

         eine Aufgabe und die Anerkennung seiner Familie, in die er vollständig integriert sein will.

         Müde wird ein Berger des Pyrénées nur, wenn sein Gehirn mitarbeitet. Diese Rasse entfaltet sich erst voll, wenn sie 

         arbeiten kann. So süß und niedlich der kleine Strupp auf den ersten Blick erscheinen mag - er ist ein echter

         Arbeitshund, der Langeweile hasst. Immer auf den Beinen, immer auf Trab, immer auf der Suche nach neuen

         Taten mit seinen Menschen . Dabei liegt die Betonung auf "seinen", denn mit Fremden hat es der kleine Hund aus

         den Pyrenäen ebenso wenig wie die Bergbauern dort oben. Aber der Vierbeiner ist anpassungsfähig, freut sich sein

         Mensch über Besuch, freut sich auch der Hund. Wer selbst keinen Wert auf Kontakte legt, braucht sich bestimmt

         nicht über einen Hund zu ärgern, der alle Menschen liebt.

 

         Das sprühende Temperament darf nicht unterschätzt werden. Dieser Hund braucht Bewegung und Beschäftigung.

         Der Pyrenäen-Schäferhund kann mit den vielfältigsten Aufgaben betraut werden, wie etwa als Fährten- und

         Rettungshund. Dem sportlichen Pyrenäen-Schäferhund-Halter bietet sich die Möglichkeit , seinen Vierbeiner

         auf dem Agility Parcour zum Erfolg zu führen. Auch die Ausbildung als Begleithund I-III sowie Obidience

         sind empfehlenswert und lohnend. Von Schutzarbeit ist eher abzuraten: durch die gering Größe und Hemmung

         zum "Vollbeißen" , die für Hütehunde typisch ist, sind Spitzenresultate kaum zu erwarten.

 

         Ein Berger des Pyrénées  überrascht durch seine Gelehrigkeit, Such- und Erfolgswille, Eifer und Aufmerksamkeit.

         Er schätzt abwechslungsreiches Training. Schon als Welpe braucht er eine konsequente, einfühlsame Erziehung, denn

        wie die meisten Hütehunde besitzt der kleine Berger eine sehr starke Persönlichkeit. Drill verträgt er nicht, ist aber

        wie geschaffen für die neuen Ausbildungsmethoden mit kurzen , intensiven Lernsequenzen und viel Spiel.

 

       Geduld, und Durchsetzungsvermögen, ohne jedoch hart mit dem Hund umzugehen, sind gefordert. Die richtige

       Mischung, zwischen liebevollen Erziehungsmethoden und eiserner Konsequenz , zu finden, verlangt

        Fingerspitzengefühl, zumal man immer wieder geneigt ist, über den Einfallsreichtum des Hundes zu lachen und so der

        Hund bei so manchen Erziehungsversuchen den Sieg davon trägt. Das Leben nicht tierisch ernst nehmen und

        sich trotzdem nicht auf der Nase herumtanzen zu lassen, sollte das Motto für Pyrenäen-Schäferhunde und ihre

        Menschen sein.

 

                                                                                      Im Alltag

 

        Ein Berger , welcher artgerecht gehalten wird, ist ruhig zu Hause, folgt aber seinem Herrn auf Schritt und Tritt.

        Er lässt sich dann auch gut in einer Wohnung halten und benimmt sich musterhaft am Arbeitsplatz.

        Der Berger des Pyrénées verträgt sich gut mit anderen Tieren - wohl ein Erbe seines Bauernhundedaseins.,

        Raufer sind bei dieser Rasse kaum bekannt. Der Jagdtrieb ist eher gering, was natürlich nicht heißt, dass man

        den Pyrenäen-Schäfer im wildreichen Wald unbeaufsichtigt rennen lässt.

 

        Temperament, Aufgewecktheit und Lebensfreude machen den Berger des Pyrénées zu einem geeigneten

        Spielkameraden für Kinder mit "Hundeverstand" . Zahlreiche Bergers leben in Familien mit Kindern.,

         Was oben über Erziehung steht, behält voll Gültigkeit: Der Hund muss wissen, dass die Kinder im Rudel

          vor ihm stehen. So sollen auch sie einfache Unterordnungsübungen mit ihm ausführen und im nichts ohne

          Gegenleistung schenken.

 

Kein Modehund- Haltung und Pflege

 

     Obwohl der Berger des Pyrénées auf Ausstellungen zu finden ist, wurde er nie zu einem Modehund oder zu

        "Schaurasse" . Die Hunde haben sich in den unzugänglichen Tälern recht unterschiedlich entwickelt und nur eines

         gemeinsam: Fell, Körperbau und Charakter  müssen dem harten Leben im Gebirge gewachsen sein.

         Die Rasse ist genügsam , wurde über Generationen knapp gefüttert und erfreut sich vermutlich deshalb über

         einen meistens sehr guten Appetit! Einmaliges Bürsten in der Woche genügt. Die "face rase" Varietät

        (Kurzhaar) ist ausgesprochen pflegeleicht. Beide Typen brauchen kein Trimming. Haare lassen sich gut

         mit dem Staubsauger entfernen.

         Die Afterkrallen müssen regelmäßig kontrolliert werden. Bergers des Pyrénées sind gesunde Hunde

         (was nicht heißt, dass alle krankheitsfrei sind).

         Hüftdysplasie tritt vereinzelt auf. Durch ihr leichtes Gewicht sind Hunde mit mittelmäßiger HD selbst

         beschwerdefrei, werden aber zur Zucht gesperrt. Es kommen vereinzelt herznahe Gefäß-Missbildungen,

         sowie Epilepsie vor. Im übrigen sind aber Pyrenäen-Schäferhunde ausgesprochen langlebig:

         Die Mehrzahl erreicht ein Alter von 13-14 Jahren. Viele werden über 16 Jahre alt. Normalerweise bleibt

         der Berger recht aktiv bis ins höchste Alter .

         Betagte Pyrenäer sind erfolgreich im Hundesport oder arbeiten weiterhin bei der Herde, in einem Alter , wo viele andere

         gebrechliche Greise sind.